Schlagkartei Tipps

Ackerschlagkarteien sind in den vergangenen Jahren immer mehr in den Vordergrund gerückt. Neue Dokumentationspflichten haben viele Anbieter dazu veranlasst, sich mit der Thematik genauer zu beschäftigen. Was es bei der Auswahl einer geeigneten Schlagkartei zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist eine Ackerschlagkartei?

„Eine Ackerschlagkartei dient der chronologischen Aufzeichnung von durchzuführenden oder durchgeführten Maßnahmen, die Sie auf Ihren Schlägen tätigen.“ Hinzu kommen weitere Informationen über den Nährstoffgehalt, die Fruchtfolge und die Größe jedes einzelnen Schlages. Ackerschlagkarteien sind schon lange im Einsatz. Zu früheren Zeiten wurden auf vielen Betrieben die Schlaginformationen in einem kleinen Buch oder in einem Ordner gesammelt – wenn denn dokumentiert wurde. Abgelöst wurde die Zettelwirtschaft dann in vielen Fällen durch komplexe Exceltabellen. Anschließend dann durch eigenständige Programme oder Web-Anwendungen.

Durch die aktuelle Gesetzgebung sind Ackerschlagkarteien für den Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland unverzichtbar geworden. Inzwischen gibt es einige Anbieter auf dem Markt, die digitale Programme anbieten, um die Dokumentation zu vereinfachen.

Was muss eine Schlagkartei können, um CC-konform zu dokumentieren?

• Aufzeichnung über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
  Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Schlagkartei darauf, dass eine schlagbezogene Dokumentation der ausgebrachten Pflanzenschutzmittel möglich ist. Zusätzlich müssen folgende Mindestangaben eingegeben werden können:

• Das Anwendungsdatum
• Die behandelte Kultur bzw. das Anwendungsgebiet
• Das verwendete Pflanzenschutzmittel
• Die Aufwandmenge
• Der Name des Anwenders

• Aufzeichnung über die Anwendung von Düngemitteln
  Nicht nur das Düngemittel, auch die Ausbringung muss schlagbezogen und mit Datum notiert werden.

• Aufzeichnung der Nährstoffgehalte von Düngemitteln
  Für die Dokumentation müssen die Nährstoffgehalte von Düngemitteln hinterlegt werden. Ihre Ackerschlagkartei sollte daher die Möglichkeit anbieten eigene Düngemittel anzulegen oder die gängigsten Düngemittel sollten hinterlegt sein. So können Sie auch Gülleanalysen dokumentieren.

• Dokumentation der N-Bodenuntersuchung
  Auch die N-Bodenuntersuchungswerte sollten für jeden Schlag ausgefüllt werden können. Am besten können Sie dafür eigene Bodenproben ziehen. Wenn keine eigenen Proben vorliegen, gibt es die Daten auf der Homepage der Landwirtschaftskammer.

• Düngebedarfsberechnung
  Für die Düngebedarfsermittlung ist es nützlich, wenn die bereits eingetragenen Daten aus Ihrer Schlagkartei automatisch vorausgefüllt werden. Einige Anbieter wie top farmplan bieten dies an. Das spart viel Zeit und beugt Fehler bei der Dokumentation vor.

• Dokumentation für die Ausweisung ökologischer Vorrangflächen
  Achten Sie darauf, dass Sie in der Schlagkartei auch die entsprechenden Kulturen hinterlegen können, damit Ihre Schläge als ökologische Vorrangflächen kenntlich gemacht werden. Das erleichtert die Arbeit bei Prüfungen.

Worauf sollte man bei einer Schlagkartei achten?

Wenn Sie auf der Suche nach einer Schlagkartei sind, werden Sie dabei auf einige Anbieter treffen. Mit der richtigen Ackerschlagkartei lässt sich neben einigen Stunden an Bürozeit auch viel Ärger bei einer Prüfung einsparen. Um Ihnen die Suche etwas abzunehmen, haben wir einige Kriterien zusammengefasst.

Was sollte meine Schlagkartei können?

Ein genauer Blick lohnt sich. Es gibt einige Ackerschlagkarteien auf dem Markt, doch welche passt für mich und auf meinen Betrieb? Generell sollten Sie sich bei der Suche im Klaren sein, nach was für einer Schlagkartei Sie genau suchen. Suchen Sie nach einem Programm, um die Pflichtdokumentation möglichst einfach und flexibel zu erledigen? Oder sind Sie auf der Suche nach einem sehr umfangreichen Programm, in das Sie Schlepperdaten importieren können, um über GPS zu arbeiten? Soll es nur die Schlagkartei sein oder gibt es noch weitere Funktionen z.B. zur Betriebsführung dazu? Möchten Sie nur im Büro dokumentieren oder soll es auch eine passende App für die Dokumentation von unterwegs dazu geben? Wichtig ist eine Testversion oder ein kostenfreier Testzeitraum. Wer kauft schon gerne die Katze im Sack?

Kinderleicht zu bedienen

Die Ackerschlagkartei soll intuitiv und einfach sein. Am besten ohne dass vorher ein stundenlanges Einpflegen von Daten nötig ist. Die eingegebenen Daten müssen im Fall einer Prüfung schnell wiedergefunden werden. Genauso einfach muss auch die App dazu sein. Gerade nach einer Dokumentationspause müssen Sie sich ohne große Mühe wieder zurechtfinden. Sie möchten sich ja nicht jedes Mal aufs Neue einarbeiten müssen.

Dies ist auch wichtig, wenn Sie Mitarbeiter haben. Diese sollen die Arbeit selbstverständlich auch direkt dokumentieren können.

Unternehmensgröße

Sie sollten auch einen Blick auf die Unternehmensgröße werfen. Eine Schlagkartei aus einem großen Unternehmen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt und lange auf dem Markt bleiben. Bei kleinen Anbietern mit wenigen Mitarbeitern besteht die Gefahr, dass die Finanzierungskraft nicht ausreicht und das Programm nicht weiterentwickelt oder sogar ganz abgestellt wird.

Anbieter

Hinter den zahlreichen Anbietern verstecken sich oft etablierte Unternehmen aus der Agrarbranche. Die Gründe liegen auf der Hand. In einer Schlagkartei pflegen Sie alle erdenklichen Daten zu Ihren Flächen. Um Ihre Daten zu schützen, sollten Sie sich einen neutralen Anbieter suchen. Zudem sollten Sie bei einer Online-Lösung darauf achten, wo die Server stehen, auf denen Ihre Daten gespeichert werden. Stehen die Server in Deutschland, gilt selbstverständlich auch die deutsche Datenschutzgrundverordnung.

Ort der Datenspeicherung

Achten Sie darauf, wo die Daten gespeichert werden. Wichtig ist, dass die Server in Deutschland liegen und nach den herkömmlichen TÜV-Standards zertifiziert sind. In der Regel weisen die Anbieter auf ihrer Webseite aus, wo die Server stehen wie z.B. hier: https://www.topfarmplan.de. Sollten Sie auf der jeweiligen Webseite keinen Hinweis darauf finden, seien Sie lieber skeptisch und fragen ggf. nach.